Das perfekte Presseinterview

So arrangieren (nicht nur) PR-Neulinge kompetent ein Interview für ihren Kunden

Ihr habt einem Zielmedium die spannende Story eures Kunden angeboten, und der Journalist hat angebissen: Endlich, er will ein Interview! Die Vorfreude ist groß, aber auch der Druck, den eigenen Kunden bestmöglich zu unterstützen. Gleichzeitig gilt es, die Erwartungen des Redakteurs zu erfüllen. Lest deshalb jetzt, wie ihr Kunden und Pressevertreter gleichermaßen für eure Arbeit „begeistern“ könnt:

1. Einen passenden Termin finden

Bei der positiven Rückmeldung des Journalisten schlägt das Herz oft schneller. Jetzt heißt es, Ruhe bewahren und nach dem gewünschten Zeitslot fragen. Meistens schlägt der Redakteur einen kurzfristigen Online-Termin vor. Die Kunst besteht nun darin, die Termine mit dem Kunden abzustimmen, ohne zeitlich zu weit vom Vorschlag des Journalisten abzuweichen. Gerade wenn ein Geschäftsführer das Interview geben soll, ist das oft eine Herausforderung! Denn diese stehen oft unter Zeitdruck und neigen dazu, Medieninterviews zu weit in die Zukunft zu legen. Weist euren Kunden in diesem Fall darauf hin, dass das Interview eine große Chance für das Unternehmen ist und dass ein zeitnaher Termin wichtig ist, um den Journalisten als Partner zu gewinnen. Seid mutig und schlüpft in die Rolle des selbstbewussten Beraters. Der Kunde hat euch engagiert, um seine PR voranzubringen.

Extra-Tipp:

Kommuniziert dem Pressevertreter nicht den ersten möglichen Termin. Diesen nutzt ihr nämlich zur Interviewvorbereitung zusammen mit eurem Kunden.

2. Den Kunden richtig vorbereiten

Am besten fragt ihr bei der Terminabstimmung mit dem Journalisten direkt nach, über welche Themen er im Interview sprechen möchte. Denn meistens hat dieser noch ganz eigene Vorstellungen, was ihn interessiert. Diese Punkte fasst ihr dann in einem Interviewleitfaden für euren Kunden zusammen. Außerdem gehören in dieses Paper Fakten zum Medium, wie Reichweite und Zielgruppe, sowie Informationen zum Pressevertreter. Wie tief im Thema ist dieser beispielweise? Recherchiert auf jeden Fall vor, um eurem Kunden so viel Arbeit wie möglich abzunehmen. Bei größeren (Wirtschafts-) Medien bietet es sich auch an, eine PowerPoint mit den Kernbotschaften zu erstellen, die der Kunde im Interview vermitteln sollte.

Im Vorbereitungstermin mit eurem Kunden sprecht ihr diese zentralen Botschaften dann ab und gebt bei Bedarf Tipps für die Interviewführung. Auch hier gilt: Als PR-Experten dürft ihr klare Empfehlungen geben, aber bleibt auch offen für die Wünsche und Anregungen eures Kunden.

3. Das Interview und die Nachbereitung

Während des Interviews übernehmt ihr die Rolle des Moderators und schreibt das Gespräch fleißig mit. Wichtig: Wenn ihr heraushört, dass irgendwo noch Infos nachgeliefert werden können, notiert ihr euch das. Das kann beispielsweise bei Zahlen, Studien oder Präsentationen der Fall sein, auf die euer Kunde Bezug nimmt. Am Ende des Interviews bietet ihr dem Journalisten dann an, die noch fehlenden Informationen oder passendes Bildmaterial nachzuliefern. Gebt auch den Hinweis darauf, dass ihr gerne bei Zitatabstimmungen unterstützt. So generiert ihr einen Aufhänger, um euch nach dem Termin nochmals beim Journalisten zu melden, und bleibt ihm als hilfsbereiter Partner in Erinnerung.

Übrigens: Drängt den Redakteur niemals, etwas zu veröffentlichen, sich auf ein Veröffentlichungsdatum festzulegen oder die Inhalte mit euch abzustimmen. Das verstößt gegen die Pressefreiheit und hinterlässt einen schlechten Eindruck. Oft meldet sich der Journalist aber auch selbst zurück, zum Beispiel mit der Bitte um Textfreigabe oder Infos zur Veröffentlichung. Wenn die Publikation gedruckt wird, könnt ihr zudem über die Anzeigenabteilung darum bitten, euch ein Belegexemplar zu schicken.

Nach dem Interview ist vor dem Interview

Ihr habt es geschafft! Das Interview oder Auszüge daraus sind erschienen und ihr könnt stolz den Beitrag an den Kunden schicken. Jetzt gilt aber auch: Nach dem Interview ist vor dem Interview. Entwickelt Routine, um die Stories eures Kunden immer wieder in den Medien zu platzieren. So macht ihr gute PR und tragt einen wichtigen Teil zur Außenwirkung des Unternehmens bei.

Übrigens wird für ein Interview oft auch ein gutes Foto „fällig“. Worauf es dabei ankommt, könnt ihr hier nachlesen.

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