Finde deine Nachhaltigkeitsstrategie

…und liefere ab, wenn der Nachhaltigkeitsbericht verpflichtend wird.

Gehört dein Unternehmen auch dazu? Schon im Geschäftsjahr 2025 müsst ihr eure Nachhaltigkeitsaktivitäten dokumentieren, damit ihr 2026 einen ersten Bericht abgeben könnt? Wir erklären in diesem Beitrag kurz und knapp,

  • wie ihr eine Nachhaltigkeitsstrategie aufsetzt,
  • was in euren Bericht muss,
  • warum diese Berichtspflicht – außer viel Arbeit – auch eine richtig gute Idee ist.

Dein Unternehmen hat mehr als 250 Mitarbeitende oder setzt jährlich über 50 Mio. EUR um.

Dann seid ihr dabei: Ein großer Teil der mittelständischen Unternehmen in Deutschland erfüllt eines oder beide dieser Kriterien, das sind circa 15.000 Unternehmen. Sie alle werden verpflichtet, voraussichtlich schon für das kommende Geschäftsjahr einen Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen. Was allemal sinnvoll ist: Indem Unternehmen eine solche Dokumentation aufsetzen, beginnen sie damit, sich grundlegend Gedanken zu ihren Möglichkeiten, nachhaltig zu werden, zu machen.

Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung

Waren bislang nur börsennotierte Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern berichtspflichtig, wird sich dies nun ändern. Der European Sustainability Reporting Standard (ESRS) gibt die Inhalte vor – oder auch: der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK), der sich jedoch zunehmend an den EU-Standard anpassen wird.

Verlangt wird darin nichts Geringeres als die Darstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie – also, wie sich Geschäftsaktivitäten ökologisch, sozial und ökonomisch auswirken und wie schrittweise Verbesserungen erreicht werden können. Das ist auch bekannt unter den ESG-Kriterien (Ecology, Social, Governance).

Um eure Strategie aufzusetzen, müsst ihr die relevanten Nachhaltigkeitsbereiche erst einmal definieren. Als Hilfe dienen euch dabei die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele – schaut sie euch einmal an und überlegt, welche Themen für euch wesentlich sind. Nicht jedes Unternehmen kann und muss in allen Bereichen Veränderungen erzielen!

Vorbereitung: Drei wesentliche Schritte zum Nachhaltigkeitsbericht

  1. Strategische Aufstellung: Um Nachhaltigkeit ernst zu nehmen, bedarf es eines festen Teams für das Thema, sollte ein:e Nachhaltigkeits-Manager:in ernannt/ausgebildet werden und die notwendigen organisatorischen Strukturen geschaffen werden.
  2. Wesentlichkeitsanalyse: Mit ihr legen Unternehmen zunächst fest, ob ein Aspekt in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einfließen muss. Dabei entscheidet man nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit:
    1. Inside-Out: Wie beeinflussen die eigenen Geschäftsaktivitäten Menschen und Umwelt?
    1. Outside-In: Wie beeinflussen externe Nachhaltigkeitsfaktoren die Unternehmensentwicklung?
  3. Konkretisierung: Hier steckt der Teufel im Detail: Es gilt, sich die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele vorzunehmen und diese systematisch mit Blick auf das Unternehmen abzuarbeiten. Jede Abteilung sollte deshalb im Team Nachhaltigkeit repräsentiert sein – damit maximal viele Ideen zur Verbesserung zusammenkommen und alle Teile der Organisation berücksichtigt werden.

    Alle als wesentlich definierten Themen (Ziele) finden Eingang in den Nachhaltigkeitsbericht: Sie werden erläutert und mit Zielsetzungen belegt, mit KPIs gemessen und Stück für Stück verbessert. Dazu gehört auch darzustellen, welche Verbesserungsmaßnahmen bereits umgesetzt wurden und welche Maßnahmen geplant sind. Euer Bericht muss also glaubhaft darlegen, dass ihr euch Nachhaltigkeitsziele gesteckt habt und an deren Umsetzung (erfolgreich) arbeitet.

Nachhaltigkeit kommunizieren

Ihr braucht noch etwas Motivation dafür, es anzugehen? Ihr sagt euch „klar, das ist schön, aber wer soll das alles lesen?“ – eigentlich alle!

Unternehmen können ihre Berichte über verschiedene Wege veröffentlichen – die meisten Unternehmen in Deutschland werden dabei auf die Plattform Deutscher Nachhaltigkeitskodex zurückgreifen. Dort liegen die Informationen öffentlich einsehbar und als gültiger Beleg für die Nachhaltigkeitsentwicklung.

Neben dem Geschäftsbericht kapitalmarktorientierter Unternehmen wird aber auch ein eigens gestalteter Nachhaltigkeitsbericht mehr und mehr zum Standard: Als Broschüre mit Bildern, Tabellen und Grafiken bringt er viele Chancen für die Unternehmenskommunikation mit, sei es gegenüber Medien oder über die eigenen Kanäle online oder offline.

Natürlich ist nicht nur die gesetzliche Regelung ein Grund nachhaltig zu werden. In die Zukunft geschaut, werden immer mehr Kunden und Geschäftspartner von euch verlangen, bestimmte Kriterien zu erfüllen. Seid ihr nicht so groß, dass ihr berichten müsst, sind es aber vielleicht eure Kunden: Sie müssen nachweisen, dass ihre Lieferkette „sauber“ ist, und zu der zählt auch ihr (noch).

Beitragsbild: Köln Utopia 2048
Bildquelle: Lino Zeddies & Aerroscap

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