Hygiene am Arbeitsplatz: Pluspunkt für interne Kommunikation

Vier Fragen an Joachim Gutschmidt,
vom Hygiene-Spezialisten Kimberly-Clark Professional

Nach langer Zeit im Home Office und mit Blick auf den Schulstart in NRW kehren auch wir bei VOCATO nach und nach wieder in unsere Agentur zurück. So schön es auch ist, die Kollegen wieder live zu sehen oder mal etwas zwischen Tür und Angel zu besprechen – eine Frage bleibt: Wie halten wir es mit der Sauberkeit? Wie stellen wir sicher, dass wir trotz Pandemie-Modus ohne Ansteckungsgefahr arbeiten können? Zum Glück betreuen wir den Hygiene-Spezialisten Kimberly-Clark Professional – Joachim Gutschmidt, der das Werk in Koblenz leitet, stand uns Rede und Antwort zu all unseren Hygiene-Fragen!

Herr Gutschmidt, die Corona-Pandemie hat uns alle herausgefordert, aber ein Geschäft wie Ihres ganz besonders – warum?

Bei Kimberly-Clark Professional war entscheidend, dass wir die Produktion im Lockdown weder unterbrechen noch reduzieren, sondern sie auf hohem Niveau beibehalten. Denn wir liefern Lösungen für Waschräume sowie für die hygienische Reinigung und das Gesundheitswesen – also wichtige Produkte für produzierende Unternehmen, Großbüros oder auch für die systemrelevante Medizin- und Gesundheitsbranche.

Dabei hatte die Gesundheit sowie die Sicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen oberste Priorität – wir haben früh genug die Hygienevorschriften im Werk verschärft, häufiger gereinigt, desinfiziert und in abwechselnden Schichten gearbeitet. Die Mitarbeiter der Verwaltung waren im Home Office, um die Anzahl der Mitarbeiter vor Ort so minimal wie möglich zu halten.

Dadurch sowie durch unsere permanente, offene Kommunikation konnten wir Produktion und Lieferketten aufrechterhalten– und das nicht nur für systemrelevante Kunden.

Konnten Sie sich darüber hinaus noch engagieren?

Auf jeden Fall und das lag uns sehr am Herzen. Einmal hat die Fieberambulanz Neuwied, bei Koblenz, angefragt, ob wir Arbeitsschutzkleidung für deren Mitarbeiter liefern könnten; wir haben daraufhin Masken und Overalls zum Schutz der Mitarbeiter gespendet und dafür großen Dank erhalten. Den Mitarbeitern der Fieberambulanz in Koblenz haben wir Toilettenpapier zur Verfügung gestellt, da für sie nach Feierabend während der Toilettenpapierknappheit im Supermarkt keines mehr zu finden war.

Außerdem haben wir eine mobile Duschanlage in unserem Werk installiert: Damit konnten wir etwas Gutes für unsere Fernfahrer tun, die aufgrund der strikten Auflagen zu Beginn der Corona-Krise unter den limitierten, öffentlichen Waschgelegenheiten gelitten haben. Obwohl die Fernfahrer ja ebenfalls täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert waren, haben sie uns dennoch immer mit systemrelevanten Materialien beliefert.

Nun kehren wir – als kleine PR-Agentur – mit zwölf Personen in unsere Kölner Bürogemeinschaft zurück. Wie schaffen wir es, uns hygienemäßig richtig aufzustellen?

Natürlich muss jedes Unternehmen individuell schauen, wo im Arbeitsalltag besondere Risiken entstehen. Um Mitarbeiter zu schützen, empfehlen wir aber zum Beispiel die Ausstattung der Waschräume mit modernen Utensilien: Das Stoffhandtuch hat ausgedient, es ist einfach unhygienisch und unter Pandemie-Bedingungen noch viel fragwürdiger. Also: Seifenspender statt Handseife, Einmal-Handtücher aus Papier statt Stoffhandtuch und anstelle von Lufttrockner. Und sorgen Sie für Desinfektionsmittel dort, wo sie wirklich notwendig sind, beispielsweise in der Küche, Kantine und in medizinisch sensiblen Bereichen.

Solche Ausstattung wird für Firmen mittlerweile mit abgestimmten Intervallen zur Befüllung oder mit der so genannten Nie-leer-Funktion angeboten – ausgegangenes Toilettenpapier oder leere Seifenflaschen gehören damit der Vergangenheit an. Desinfektionsmittel in kleineren Rationen, um selbige immer am Mann zu haben sind ebenfalls hilfreich – wir haben diese zum Beispiel all unseren Mitarbeitern zur Verfügung gestellt.

Ich finde, dass wir als Management generell noch mehr gefragt sind, ein gesünderes Bewusstsein für Hygiene in unseren Unternehmen zu schaffen; nicht nur in Zeiten von COVID-19, aber auch im Hinblick auf Arbeits- und Gesundheitsschutz. Viele Firmen können hier sicherlich noch etwas bewegen. Ein hygienisches und sicheres Arbeitsumfeld vermittelt der Belegschaft doch eine gewisse Wertschätzung. Unter COVID-19 gilt das umso mehr! Als Arbeitgeber will ich zeigen, dass mir die Gesundheit und Sicherheit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig sind und ich dafür auch investiere.

Kann man Hygienemaßnahmen sogar als Employer-Branding-Instrument nutzen?

Leider gehören Beschwerden zum Waschraum zu den Top-3-Beschwerden unter heutigen Arbeitnehmern. Und auch Besucher müssen sich fragen: Wenn schon dieser Raum so vernachlässigt wird… wie führt das Unternehmen dann seine eigentlichen Geschäfte?

Ein sauberer Waschraum kann also absolut als Maßnahme für Arbeitgeber-Marketing gesehen werden. Schließlich zeigt der Arbeitgeber, dass er sich um das Wohl seiner Belegschaft sorgt. Er übernimmt sozusagen die Verantwortung für ihre Hygiene und Sicherheit am Arbeitsplatz. Darüber lohnt es sich, in der externen und internen Unternehmenskommunikation zu sprechen.

Ebenso gehört dazu, dass Schutzkleidung gestellt, ausreichend Pausen gewährt oder Teilzeit ermöglicht werden – das alles ist Teil einer Kultur, die das Wohlergehen von Mitarbeitern in den Mittelpunkt stellt. Arbeitnehmer geben das erwiesenermaßen mit Engagement und Produktivität zurück.

Solche Aspekte, also die gesamte Hygiene-Kultur, sind ein Pluspunkt in der Kommunikation gegenüber Mitarbeitern und potenziellen Bewerbern. Ebenso die Nachhaltigkeit der Waschraumprodukte: Für immer mehr Menschen ist die Nachhaltigkeit des Arbeitgebers ein entscheidendes Kriterium, ob sie sich bei einem Unternehmen bewerben oder nicht.

Weiterführende Links:

5 goldene Regeln in der internen Kommunikation

Waschräume in allen Dimensionen verbessern

Arbeitsschutzmaßnahmen laut BMAS (unter Corona)

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